Handlungsfeld: Energiesysteme

Energiesysteme im Wandel

Energiesysteme stehen heute vor vielfältigen Herausforderungen um eine konstante Energieversorgung zu gewährleisten. Notwendig dazu ist die intelligente Verknüpfung von Erzeugung, Verteilung und Verbrauch.

Strom wird künftig stärker, als in der Vergangenheit viele Quellen haben: Großkraftwerke, Offshore-Windkraftanlagen in Nord- und Ostsee, Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen sowie eine Vielzahl von Windkraft-, Biomasse- und Photovoltaik-Anlagen werden gemeinsam die benötigte Energie erzeugen.

Energiespeicher und Lastmanagement können Energieversorgungssysteme flexibler machen, um die zunehmende Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zu integrieren. Kommunen können durch die Gestaltung der lokalen und regionalen Energiesysteme einen wesentlichen Beitrag für eine nachhaltige Energieversorgung leisten. Strategien dafür umfassen die effiziente Erzeugung, Verteilung und Verwendung von Energie.

Ausgangspunkt ist stets die Optimierung des Energiebedarfs in allen Bereichen durch Ausschöpfung der Energieeffizienz. Unter der Zielsetzung einer sicheren und nachhaltigen Energieversorgung besteht die Herausforderung darin, den – zuvor optimierten – Energiebedarf klimaschonend und preiswert zu decken.

Welche Instrumente und Maßnahmen Kommunen bei der Gestaltung der regionalen Energieversorgungssysteme helfen können, erfahren Sie nachfolgend.

Nach der Schaffung geeigneter Organisationsstrukturen (Schritt 1) und der Festlegung der strategischen Energieziele (Schritt 2) im Rahmen des Energie- und Klimaschutzmanagements, erfolgt in Schritt 3 die Analyse der Ausgangssituation und die Ermittlung möglicher Optimierungspotenziale im Bereich der Energiesysteme.

Erfassung und Dokumentation des Ist-Zustands im Energiesystem

Die Analyse des Ausgangszustands im Energiesystem bildet die Grundlage für die Ermittlung möglicher Optimierungspotenziale und die Ableitung der möglichen Maßnahmen für die Kommune. Für die systematische Bestandserfassung eignen sich hier insbesondere Fragebögen zur strukturierten Datenaufnahme und -auswertung. Die Fragebögen sind entsprechend der zuvor definierten Organisationsstrukturen durch die Verantwortlichen auszufüllen. Eine regelmäßige Aktualisierung der erfassten Werte und die Bildung von Kennzahlen, ermöglichen die Dokumentation des Fortschritts und der Wirksamkeit einzelner im Rahmen des Energie- und Klimaschutzmanagements ergriffener Maßnahmen.

Bewertung des Ist-Zustands

Zur Ermittlung möglicher Optimierungspotenziale ist es erforderlich, den erfassten Ist-Zustand zu bewerten. Dies erfolgt im Rahmen der Erstellung des Energieberichts. Der Energiebericht umfasst die Dokumentation des Ist-Zustands bei gleichzeitiger Bewertung der ermittelten Kenngrößen und Durchführung von Benchmarks zu vergleichbaren Systemen und Kommunen. Zu diesem Zweck werden in dem Energiebericht nur die Aspekte mit unmittelbarer Relevanz für die Kommune aus dem Fragebogen aufgegriffen, erläutert und bewertet. Somit bildet der Energiebericht die Grundlage für die weiteren Schritte des Energie- und Klimaschutzmanagements.

Die Werkzeuge zum Schritt 3 "Analysieren" finden Sie hier.

Nachdem über die Gebäude- und Energieverbrauchsanalyse die energetische Situation der kommunalen Liegenschaften aufgeklärt wurde, können die Ziele für die energetische Gebäudesanierung festgelegt werden.

Dabei sollte zunächst ein Energieeffizienzziel für den gesamten Liegenschaftsbestand festgelegt werden. Aufbauend auf diesem übergeordneten Ziel, können die Gebäude zusammengestellt werden, mit denen diese Ziele erreicht werden können.

Maßnahmenprioritäten

Bei der Umsetzung von Maßnahmen muss eine Kommune sinnvolle Prioritäten setzen. Diese können beispielsweise auf besonders hohe Wirtschaftlichkeit ausgerichtet sein oder sich an der Dringlichkeit einer Sanierung orientieren. Eine übergeordnete Strategie und ein Kriterienkatalog helfen bei der Auswahl.

Häufig sind es die Schulen, die am Energieverbrauch der Kommunen den größten Anteil haben. Dort können dann die ersten Maßnahmen ergriffen werden, die oftmals besonders wirtschaftlich sind.

Wirtschaftlichkeit

Haushaltsmittel sind wirtschaftlich und sparsam zu verwenden, so schreibt es die Bundeshaushaltsordnung vor. Wirtschaftlichkeit muss also auch bei der Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen gewahrt werden. Dies betrifft sowohl die Auswahl geeigneter Gebäude und Maßnahmen als auch die Finanzierung aus Eigen-, Fremd- und ggf. Fördermitteln oder auch über Contracting.

Das Spektrum der möglichen Energieeffizienzmaßnahmen ist breit gefächert. Dabei sind die Auswahl der Maßnahmen und ihre Finanzierung eng miteinander verzahnt. Der Ausbau der Energieerzeugung aus Kraft-Wärme-Kopplung wird in Deutschland durch eine Vielzahl von Maßnahmen gefördert. Im Folgenden finden Sie die wichtigsten Förderinstrumente in einer Übersicht zusammengestellt.

Förderübersicht auf www.deutschland-machts-effizient.de/foerderprogramme-kommunen

Mit einer guten Vorbereitung sind die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Realisierung der Energieeffizienzvorhaben geschaffen. Wurde die Reihenfolge der Maßnahmen festgelegt und die konkrete Planung der einzelnen Schritte abgeschlossen, kann die Umsetzung der Maßnahmen des Energie- und Klimaschutzprogramms im Handlungsfeld Energiesysteme beginnen.

Hier finden Sie Informationen, Daten und Übersichten zu Modellprojekten und Pilotvorhaben zu intelligenten Zählern sowie Speichern.

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