Die Grundvoraussetzung für eine sinnvolle Maßnahmenplanung ist die Analyse der kommunalen Ausgangssituation. Sie nimmt einige Zeit in Anspruch, ist jedoch für die richtige Prioritätensetzung und Entscheidungsfindung von zentraler Bedeutung. Dieser Schritt hilft der Kommune, den Erfolg der Energieeffizienz- und Klimaschutzaktivitäten später kontinuierlich zu überprüfen. Das Energie- und Klimaschutzmanagement empfiehlt dafür folgendes Vorgehen:
1. Ziele für Handlungsfelder konkretisieren
Im Leitbild haben Sie die langfristigen strategischen Ziele für die gesamte Kommune festgelegt. Jetzt geht es darum, davon ausgehend operative Ziele zu entwickeln, wobei man zwischen kurz-, mittel- und langfristigen Zielen unterscheiden muss. Gute operative Ziele erfüllen die sogenannten "S.M.A.R.T"-Kriterien:
- Spezifisch
- Messbar
- Angemessen
- Realistisch
- Terminiert
2. Energie- und Klimaschutzmaßnahmen entwickeln
In jedem Handlungsfeld gibt es eine große Anzahl von möglichen Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz. Beginnen Sie damit, alle Maßnahmen aufzuschreiben, die Ihnen einfallen. Das können sowohl neue Ideen sein, als auch bereits geplante Vorhaben. Eine Liste mit wirkungsvollen Energie- und Klimaschutzmaßnahmen in allen kommunalen Handlungsfeldern haben wir in den Werkzeugen unter Schritt 4 für sie zusammengestellt. Für die in Frage kommenden Maßnahmen sollte dann jeweils ein Maßnahmenblatt erstellt werden. Dieses Vorgehen erleichtert die Prioritätensetzung und beschleunigt politische Entscheidungsprozesse.
Folgende Punkte sollten bei der Erstellung des Maßnahmenblatts berücksichtigt werden:
- Kurzbeschreibung
- Startzeitpunkt und Fertigstellung der Maßnahme
- Einsparpotenzial
- Kosten
- Wirtschaftlichkeit
- Personalbedarf
- beteiligte Akteure
- Zuständigkeit für die Umsetzung
- erste Handlungsschritte
- Überschneidungen / Ergänzungen zu anderen Maßnahmen
- bestehende Notwendigkeiten / Dringlichkeit
3. Prioritäten bei der Maßnahmenwahl setzen
Nicht alle guten Maßnahmenideen können gleichzeitig in Angriff genommen werden. Deshalb ist es wichtig Prioritäten zu setzen. Folgende Kriterien helfen beim Vergleich der Maßnahmen:
- Kosten für die Umsetzung
- Energiekosteneinsparung
- Wirtschaftlichkeit
- CO2-Einsparung
- Umsetzungsgeschwindigkeit
- bestehende objektive Notwendigkeit
- Öffentlichkeitswirkung
- wirtschaftliche, soziale und sonstige Auswirkungen
Eine Nutzwertanalyse erleichtert die Entscheidung für konkrete Maßnahmen. Nach einer Nutzwertanalyse können die Maßnahmen entsprechend ihrer Punktzahl sortiert werden. So lässt sich auf einen Blick erkennen, mit welchen Maßnahmen die formulierten Ziele zu erreichen sind.
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4. Energie- und Klimaschutzprogramm aufstellen
Die Maßnahmen, die sich aus der Prioritätenbewertung ergeben, werden in einem Energie- und Klimaschutzprogramm zusammengestellt. Dieses Programm ist das maßgebliche Dokument für die Umsetzung. Es enthält neben der Auflistung der Maßnahmen auch die Zielsetzungen in den verschiedenen Handlungsfeldern. Das Programm muss von den Entscheidungsträgern der Kommune beschlossen werden. Erst dann kann mit der konkreten Planung und Umsetzung der Maßnahmen begonnen werden. Nach Möglichkeit verzahnen Sie die Beschlussfassung zum Energie- und Klimaschutzprogramm mit den Haushaltsberatungen.
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