Kommunales Benchmark

Ziel ist eine Positionsbestimmung im Vergleich mit anderen Kommunen. Bisherige Erfolge kommunaler Energiepolitik werden gewertet und liefern wichtige Informationen zu den Stärken und Schwächen der Klimaschutzaktivitäten

Benchmarking

bedeutet "Maßstäbe setzen" und bezeichnet eine vergleichende Analyse mit einem Referenzwert. Diese in Unternehmen und vielen Verwaltungsabläufen angewendete Methode des sich aneinander Messens und Nacheiferns kann auch im kommunalen Klimaschutz Anwendung finden.

Durch das Aufzeigen von Verbesserungsmöglichkeiten erhalten die Kommunen einen Anreiz, ihre kommunalen Energie- und Klimaschutzprogramme weiter zu verbessern. Benchmarks liefern die Grundlage für den Wissens- und Erfahrungsaustausch zu Konzepten, Umsetzungsstrategien und Maßnahmen in allen Handlungsfeldern.

Verschiedene Benchmark-Systeme ermöglichen Kommunen eine systematische Erfassung und Darstellung der eigenen Aktivitäten und Ergebnisse im Klimaschutz. Durch die vergleichende Präsentation mit Kennzahlen und Indikatoren, Erfahrungswerten und den Ergebnissen anderer Kommunen werden Potenziale und Prioritäten für das zukünftige Handeln aufgezeigt.

Aber auch über die Teilnahme an Wettbewerben besteht für Kommunen die Möglichkeit sich zu vergleichen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass sie auf qualifizierten Kennzahlen und nachvollziehbaren Indikatoren beruhen.

Beispiele für kommunale Benchmark-Systeme

Vergleichsringe der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement

Bei den Kommunen gut bekannt ist das Benchmarking der Vergleichsringe des IKO-Netzes der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt). Bisher wurden über 240 Vergleichsringe zu Themen wie Gebäudewirtschaft, Personalmanagement, Jugendhilfe, Bürgerbüros und vielen anderen durchgeführt, an denen mehr als 2.600 Kommunen und Institutionen teilgenommen haben. In den Vergleichsringen können Kommunen untereinander ihre Leistungen und Kosten in unterschiedlichen Bereichen auf der Grundlage von Kennzahlen vergleichen. Für die Energieeffizienz sind vor allem die Vergleichsringe im Gebäudebereich bedeutsam, die u.a. die Energieverbräuche und -kosten ermitteln und vergleichen. Die detaillierten Ergebnisse - in der Gebäudewirtschaft objektscharf - stehen für die Teilnehmer der Vergleichsringe zur Verfügung. Anonymisierte Minimal- und Maximalwerte bzw. Benchmarks können von allen KGSt-Mitgliedern eingesehen werden.

Benchmark Kommunaler Klimaschutz

Mit dem „Benchmark Kommunaler Klimaschutz“ des Klima-Bündnis können Kommunen kostenlos testen, wie weit sie im Klimaschutz sind. Unter www.benchmark-kommunaler-klimaschutz.net erfahren die Kommunen nach Eingabe der wichtigsten Eckdaten zu Energie, Mobilität und Abfall, wo ihre Stärken und Schwächen liegen.

Der „Benchmark Kommunaler Klimaschutz" ist ein Projekt von Klima-Bündnis und IFEU im Forschungsauftrag des Umweltbundesamtes. Es steht allen Kommunen in Deutschland kostenlos online zur Verfügung. Das Verfahren bezweckt eine qualitative und quantitative Positionsbestimmung im Vergleich mit anderen Kommunen in Deutschland. Es verzichtet dabei auf ein Ranking, d. h. die Darstellung einer Rang- oder Reihenfolge. Die drei wesentlichen Elemente des Benchmarks sind: Aktivitätsprofil, CO2-Bilanzdaten und ein Set von Indikatoren.

Das Aktivitätsprofil stellt die Umsetzungstiefe der qualitativ erfassbaren Klimaschutzaktivitäten in den Handlungsbereichen Klimapolitik, Energie, Verkehr und Abfall dar. Abgebildete Schwachstellen werden direkt aufgegriffen und Empfehlungen sowie Vorschläge zur Weiterentwicklung der eigenen Klimaschutzaktivitäten unterbreitet. Ein Set von 15 Indikatoren zeigt die Fortschritte auf, die sich nicht direkt durch CO2-Bilanzen abbilden lassen. Die Indikatoren werden jeweils unterteilt in die Bereiche Gesamtkommune und kommunale Einrichtungen erfasst.

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